Flugsteuersystem

Flugsteuersystem,

 

Gesamtheit der zur Steuerung eines Flugzeugs erforderlichen Bauteile und Geräte (vom Piloten betätigte Steuerorgane, Übertragungsorgane für Kräfte und Bewegungen, Kraftverstärker, Regler, Steuerflächen). Durch Ausschlag der Steuerflächen (Ruder) werden Luftkräfte erzeugt, die bei der Momentensteuerung Drehmomente um die durch den Schwerpunkt des Flugzeugs laufenden Hauptachsen ausüben und dadurch Drehbewegungen um dieselben herbeiführen, wodurch Lageänderungen bewirkt und Flugbahnänderungen eingeleitet werden können. Ein neueres Verfahren ist die Direktkraftsteuerung. Neben den herkömmlichen an Leitwerk und Tragflügel angeordneten Steuerflächen werden von neuzeitlichen Flugsteuersystemen auch auftriebbeeinflussende Flügelnasen- und -hinterkantenklappen, Brems- und Störklappen sowie Vorrichtungen zur Richtungsänderung des Strahlschubs zur Flugsteuerung herangezogen. Bei herkömmlichen Flugsteuersystemen werden die Steuerbewegungen mechanisch direkt (Handkraftsteuerung) oder über hydraulische Stellmotoren (kraftverstärkte Steuerung) auf die Steuerflächen übertragen. Bei neuzeitlichen Flugsteuersystemen wird durch die Stellung des Steuerorgans ein bestimmtes Flugmanöver befohlen, für das ein Flugregler die notwendigen Steuerflächenstellungen auswählt und über elektrische Steuersignale die Stellmotoren der ausgewählten Steuerflächen anspricht. Die Reaktion des Flugzeugs wird durch Signale von Beschleunigungssensoren dem Flugregler zurückgemeldet, der daraus erforderlichen Korrektursignale so ermittelt, dass das befohlene Flugmanöver erfüllt wird. Steuer- und Stabilisierungssignale werden digital verarbeitet und elektrisch zu den Stellmotoren übertragen (Elektrosteuerwerk).